Felicita Reuschling
Dieser Text ist ein Nachruf in Erinnerung an die kuratorische, theoretische und politische Arbeit unserer Genoss*in, Freund*in und Weggefährt*in Felicita Reuschling, die leider viel zu früh nach einer kurzen heftigen Krankheit am 29. Juni 2019 in Berlin verstorben ist.
„Utopien entstehen in Zeiten sozialer Bewegung, wenn die Gesellschaft in eine Krise gekommen ist oder gesellschaftliche Umbrüche sich ankündigen. Sie stehen in einem problematischen Verhältnis zur Realität, fungieren aber als eine Art negativer Spiegel des Bestehenden, von dem sie sich abgrenzen.“
Diese Zeilen schrieb Felicita Reuschling in einem Text für den Ausstellungskatalog zu „domestic utopias“ (2013). Utopien trieben Felicita Reuschling um: Utopien des Wohnens und Zusammenlebens, die auf eine Gesellschaft jenseits der Trennung von Öffentlichem und Privatem, von Produktion und Reproduktion verweisen; Utopien, die eine Welt erfinden jenseits der Schranken der Institution Familie, jenseits ihrer Herrschaftsmechanismen, Arbeitsteilungen und entpolitisierten Privatheit.