Paperback, ca. 368 Seiten
140 x 205mm
978-3-96042-196-2 / 2-973
24,00 Euro
Erscheinungstermin: 05/2025
Paperback, ca. 368 Seiten
140 x 205mm
978-3-96042-196-2 / 2-973
24,00 Euro
Erscheinungstermin: 05/2025
Inhalt
Sexarbeitsfeindlichkeit – so heißt die Diskriminierung, der Sexarbeiter*innen in einer langen, bis heute anhaltenden Verfolgungsgeschichte ausgesetzt sind. Ruby Rebelde erläutert anhand von Themen wie Sexualmoral, Abwertung von Promiskuität und Autoritarismus, warum Sexarbeitende ausgegrenzt werden und ihr Existenzrecht infrage gestellt wird.
Wie wirkt sich Sexarbeitsfeindlichkeit gesamtgesellschaftlich aus und wie fühlt sie sich an? Welchen Anteil daran haben Journalismus und performativ agierende Politik? Wer sind die Akteur*innen hinter der Bewegung zur Abschaffung der Prostitution, mit wem kooperieren sie, und weshalb sind sie damit so erfolgreich? Wer Antworten auf diese Fragen sucht, wird in diesem Buch fündig.
„Warum sie uns hassen“ bietet einen Einblick in eine Realität, über die wenig bekannt ist, aber viel spekuliert wird. Das Buch analysiert die polarisierte Debatte über Sexarbeit und Menschenhandel – und ist doch unterhaltsam. Historische Beispiele treffen auf Anekdoten und medienkritische Überlegungen. Zu wenig bekannten Fakten über die Anti-Sexarbeits-Bewegung und ihre Verbündete münden in die Frage: Wie gelingt sexarbeitsinklusiver Feminismus und wie können die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen verbessert werden?
Autor*in
Leseprobe / Cover
Sexarbeitende sind schon oft in den Fokus antifeministischer und rechtsextremer Gewalt geraten. Die Liste der Opfer solcher Gewaltakte ist lang, doch an sie wird kaum aktiv erinnert oder gedacht. Jene, die das ändern wollen erfahren Abwehr und Ausschlüsse.
Wer diskriminierungssensible Aufklärungsarbeit im Themenfeld Sexarbeit und Sexarbeiter*innenrechte leistet kommt an Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, ultra-konservativen, antidemokratischen und autoritären Gesellschaftsentwürfen nicht vorbei. Auch deswegen sollten Bildungsarbeit zu Rechtsextremismus und Antifeminismus dem Phänomen Sexarbeitsfeindlichkeit nicht länger ausweichen.
„Wie konntest Du nur so abrutschen?“
„Bist Du Dir sicher, dass das gut für dich ist?“
„Und wie ist das so in der Beziehung?“
Diese drei Beispiele sind nur eine klitzekleine, unvollständige Auswahl jenes Bullshitbingos aus Fragen, die Sexarbeitenden gestellt bekommen, sobald sie das Schweigen über sich und ihre Lohnarbeit brechen. Darin kommt wissendes Nichtwissen zum Ausdruck: das Gegenüber hat kaum oder gar keine Kenntnisse über Lebens- und Arbeitsbedingungen sexarbeitender Menschen, ihre Verfolgungsgeschichte oder Bedürfnisse, dafür aber viele Vermutungen und Meinung. Tradierte Klischees und Zuschreibungen füllen die Wissenslücken. Dieses Gesamtpaket sorgt dafür, dass sobald das Wort Sexarbeit fällt, vollkommen nebensächlich ist, worum es bisher in der Unterhaltung ging.